Nollaigh Shona Duit !

so lautet der irische Weihnachtsgruss auf Gälisch.
Ausgesprochen wird dieses ungefähr so : null-ig hun-a dit !
und entspricht dem englischen Merry Christmas.

Weihnachten in Irland kündigt sich dadurch an, daß großer Hausputz gemacht wird und über den Eingangstüren Mistelzweige aufgehängt werden.
Seit altersher werden ihr magische Kräfte nachgesagt. Ihre Zweige mit den weißen Beerenfrüchten, die um die Weihnachtszeit reifen, sollen böse Geister von den Häusern fernhalten und Glück bringen. Paaren soll es Glück bringen und sie bleiben ein Leben lang zusammen – so lautet die Legende! Zu den schönsten Weihnachtsbräuchen zählt das Küssen unter dem Mistelzweig! Deshalb werden zur Weihnachtszeit Misteln häufig unter Durchgängen und Haustüren angebracht.

Achtung: Nach alter Tradition kann eine junge Frau einen Kuss nicht verwehren, wenn sie unter dem Mistelzweig steht !

Die Weihnachtszeit (An Nollaig) beginnt in den Geschäften schon im Oktober. Der berühmte “Plumpudding” wird ebenfalls schon hergestellt, damit er bis Weihnachten den richtigen Geschmack bekommt. Das Haus wird mit einem Stechpalmenkranz geschmückt, der erst am 6. Januar wieder abgenommen werden darf. Vorheriges Entfernen bringt Unglück.

Heilig Abend wird in dem überwiegend streng katholischen Land Christmas Eve genannt. Ein zentrales Ereignis ist die Mitternachtsmesse.
Die Kinder hängen an Hl. Abend ihre Socken ans Bett und hoffen, dass der Weihnachtsmann sie mit Süßigkeiten füllt. Am Weihnachtsabend werden brennende Kerzen ins Fenster gestellt. Sie sollen Maria und Josef in der Dunkelheit den Weg zu ihrer Unterkunft erleuchten. Zum anderen sollen die Kerzen einem wandernden Priester behilflich sein, einen Ort zu finden, an dem er eine Predigt halten kann. Aber auch für die Obdachlosen als Einladung brennen diese Kerzen. Das jüngste Mitglied einer Familie zündet die Kerzen an, und ein Mädchen mit dem Namen “Mary” soll sie wieder löschen.

Nach dem Abendessen wird der Tisch neu gedeckt.
Brot, gefüllt mit Rosinen und Gewürzen, einen Krug mit Milch, sowie eine dicke Kerze werden auf den Tisch gestellt. Die Haustür wird nicht versperrt. Ein Zeichen für Maria und Josef, dass sie herzlich willkommen sind.

Traditionelle Speisen für die Weihnachtszeit sind Räucherlachs mit Sodabrot, Krabbencocktail, Truthahn, Schinken, Cranberrysauce und Brotsauce, Würstchen, Kartoffeln und Gemüse. Der Plumpudding wird mit Brandy- oder Rumsauce, Brandybutter und Sahne serviert.

Den Weihnachtsbaum gibt es in Irland erst seit den 60er Jahren. Allerdings werden die Häuser schon länger mit Girlanden, Kerzen, Stechpalmen und Efeu geschmückt. An die Türen kommen Kränze.
Die Weihnachtsbeleuchtung der Geschäfte und Strassen in den Städten ähnelt der unsrigen und vor allem der amerikanischen : schön (oder Hauptsache) bunt !

Die Bescherung wird durch Santa Claus bzw Father Christmas durchgeführt. Er wirft die Geschenke durch den Kamin in Säckchen die dort aufgehängt werden. Er bekommt als Dank immer eine kleine Pastete und einen Whiskey oder eine Flasche Guinness.

“Midnight Mass”, die Mitternachtsmesse wird von den Erwachsenen besucht. Anschließend verteilen die Erwachsenen ihre Geschenke unter sich. Die Kinder dürfen ihre Socken erst am nächsten Morgen, dem 25.12. auspacken.

Der 2. Feiertag ist in Irland der St. Stephens Day, nach dem ersten Märtyrer, dem heiligen Stefan. An diesem Tag tragen junge Leute und Kinder Stechpalmenzweige die mit Bändern geschmückt sind an denen Zaunkönige hängen, singend von Haus zu Haus. Sie sammeln milde Gaben für den Zaunkönigtanz.

Das Weihnachtsfest wird oft mit einem feuchtfröhlichen Gelage beendet ….
“Nollaigh Shona Duit ! ”
eure ♥ anne

4 Kommentare

  1. Die traditionellen Speisen gefallen mir sehr. Mir gefällt auch, wenn Weihnachten wirklich fröhlich gefeiert wird, meinetwegen auch mit einem Gelage. Ich mag dieses besinnliche nicht, wie es bei uns üblich ist. Eine Geburt ist doch was fröhliches und nichts trauriges.

    1. seh ich auch so. Ganz furchtbar ist auch dieses “rührseelige Getue” in den medien.
      Das ganze Jahr über sind dort alte und alleinstehende egal, aber an Weihnachten wird dann die Einsamkeitskeule rausgeholt 😉
      Ich bin schon lange Zeit an Weihnachten allein, machs mir schön mit den Hunden und Tränen fliessen bestimmt nicht !

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