Mai

Ja, das war ein erster Mai!
Dreckig waren alle Straßen,
Auch der Wind hat kalt geblasen,
So, als wenn es Winter sei.

Unsre junge Mädchenschar
Trug verstärkte Unterhosen,
Und es konnte wohl erbosen,
Wem es etwa lästig war.

Nichts von Spitzen oder Mull!
Und von den Naturgenüssen
Hat man sich enthalten müssen,
Denn es war fast unter Null.

Alle haben sich geschont,
Die sonst gerne unterliegen,
Um nicht den Katarrh zu kriegen.
Und das heißt man Wonnemond!

Ludwig Thoma (1867 – 1921), deutscher Erzähler, Dramatiker und Lyriker

 

3 Kommentare

  1. Ja, genau! Das Gedicht hätte auch zu unserem 1. Mai gepasst. Man weiß ja, dass der Boden Wasser braucht, aber das könnte doch nur nachts geschehen. Tagsüber könnte es nun doch auch ein bisschen wärmer bleiben. Aber das sind halt unsere Wünsche, die nicht immer erfüllt werden. Also, bleibt uns nur, es sich auf dem Sofa oder im Sessel gemütlich zu machen und was Schönes lesen oder hören. Ich hab’s im Moment mit Hörbüchern, ist zwar Gewohnheitssache, aber manchmal auch ganz angenehm. Andererseits bin ich auch immer noch Anhängerin von richtigen Büchern und wenn mir eins besonders gut gefällt als Hörbuch oder E-book bestelle ich es mir noch mal als gebundenes Buch. Und dazu dann noch einen guten Cappuccino oder auch einen guten Tee und die Welt ist auch bei diesem Schmuddelwetter in Ordnung. In diesem Sinne

    liebe Grüsse
    Brigitte die Weserkrabbe

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